Der Fanny Mendelssohn Förderpreis 2022 geht an das Duo Dorothea Schupelius (Violine) und Jelizaveta Vasiljeva (Klavier). Die beiden Nachwuchsmusikerinnen überzeugten die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dieter Rexroth am gestrigen Sonntag nicht nur mit ihrer musikalischen Virtuosität, sondern vor allem mit ihrem innovativen Konzept. Unter dem Titel „#Wunderkammer“ begibt sich das Duo für Violine und Klavier auf eine Reise in die Musikgeschichte und lotet den Einfluss der Medien auf die Musik aus – vom Radio in den frühen Zwanzigern bis zum Live-Streaming. Als Konzeptpreis zeichnet der Fanny Mendelssohn Förderpreis nun bereits im achten Jahr Musiktalente im Alter von bis zu 25 Jahren für ihre musikalischen Visionen aus und ermöglicht ihnen die Aufnahme eines Debüt-Albums gänzlich nach den eigenen Vorstellungen. Ihr auf dem Gewinnerkonzept basierendes Debütalbum werden die Preisträgerinnen im Mai aufnehmen. Die Veröffentlichung ist für den Sommer geplant.
Dorothea Schupelius (25, Violine) freut sich über die begehrte Auszeichnung: „Mit dem Gewinn des Fanny Mendelssohn Förderpreises geht für uns ein Traum in Erfüllung. Wir können unser eigenes Album aufnehmen. Gerade wenn man noch am Anfang der Karriere steht, bekommt man nur selten eine solche Gelegenheit, Projekte komplett nach den eigenen Vorstellungen umzusetzen und seinen musikalischen Visionen einfach freien Lauf zu lassen.“
Prof. Dr. Dieter Rexroth, Vorsitzender der Jury des Fanny Mendelssohn Förderpreises, ist begeistert: „Die diesjährige Finalrunde war wie in den vergangenen Jahren sehr spannend und erkenntnisreich. Wir sind überaus glücklich, in den Gewinnerinnen junge Künstlerinnen auszeichnen zu können, die ein großartiges kreatives Potenzial gezeigt haben.“
Das Gewinnerkonzept: #Wunderkammer
Um den Fanny Mendelssohn Förderpreis zu gewinnen, reicht es nicht, nur durch technische Virtuosität zu überzeugen. Im Mittelpunkt der Jury-Wertung steht das innovative musikalische Konzept, das die Grundlage für das Debüt-Album bildet, dessen Aufnahme zweckgebunden aus dem Preisgeld finanziert wird.
Dorothea Schupelius (Violine) und Jelizaveta Vasiljeva (Klavier) hatten sich bei der Jury-Präsentation für die achte Ausgabe des Fanny Mendelssohn Förderpreises mit ihrem Konzept „#Wunderkammer“ gegen drei weitere Finalistinnen durchgesetzt. Neben der eindrucksvollen Präsentation im Wechsel von Musik und Wortbeiträgen überzeugte das Konzept des Duos für Violine und Klavier die Jury auf ganzer Linie. Auf ihrer Entdeckungstour in der Wunderkammer der Musik, haben die beiden Nachwuchsmusikerinnen Stücke ausgewählt, die eindrucksvoll den Einfluss der Medien auf die Musik zeigen. Dabei begeben sie sich auf eine Reise in die Musikgeschichte – von der Bedeutung des Radios für die Musik in den frühen Zwanzigern über die Filmmusik bis zum Internet und Live-Streaming in der Gegenwart. Mit Jonathan Hecks „World Wide Web – Fantasie für Violine und Klavier“ bildet ein eigens zu dem Thema komponiertes Stück den krönenden Abschluss des innovativen Gewinner-Konzeptes: Es verwebt Töne und Klänge zu einer sphärischen Wunderkammer und erkundet so den Begegnungsraum von Digitalem und Musik.
Der renommierten sechsköpfigen Jury des Fanny Mendelssohn Förderpreises gehören unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dieter Rexroth außerdem Ursula Haselböck (Intendantin Festspiele MV), Martin Hoffmeister (Kultur- und Musikredakteur, mdr), Sarah Kesting (Artistic Director Schloss Elmau), Christina Khosrowi (Daniel Hope Management) und Alexander Krichel (Pianist) an. Eine Bewerbung für den Preis ist nur nach einer vorherigen Empfehlung durch einen Musiker-Paten möglich. Im Fall des Duos Schopelius-Vasiljeva kam die Empfehlung von Klarinettistin Sabine Meyer.
Duo Dorothea Schupelius und Jelizaveta Vasiljeva
Dorothea Schupelius (Violine) und Jelizaveta Vasilijeva (Klavier) lernten sich im Rahmen ihres Studiums an der Musikhochschule Lübeck kennen. Seit 2018 arbeiten die beiden Nachwuchstalente als Duo zusammen. Neben dem Schwerpunkt auf moderner und experimenteller Musik ist es den beiden ein großes Anliegen, mit Musik zu erzählen. Sie wollen Themenprogramme und -konzerte für die Bühne, für das Internet, als CD und als DVD schaffen, die einen Bogen spannen zwischen Musik und Geschichte sowie zwischen Musik und anderen Kunstformen.
Dorothea Schupelius (Violine, geboren 1996 in Berlin) studierte nach ihrer Schulzeit an der Yehudi Menuhin School in Surrey, England, am Royal College of Music in London bei Itzhak Rashkowsky und an der Musikhochschule Lübeck bei Elisabeth Weber und Daniel Sepec. Ihr Studium beendete sie im Frühjahr 2021 und lebt nun wieder in Berlin, wo sie sich an der Axel-Springer-Akademie im Studiengang TV-Musikjournalismus intensiv mit den Möglichkeiten des Medieneinsatzes in der Kultur befasst. Weiterhin wird sie als Solistin und Kammermusikerin von Daniel Sepec unterrichtet. Seit 2013 ist die Violonistin Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und seit 2018 der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
Jelizaveta Vasiljeva (Klavier, geboren 1995 in Riga) begann 2014 ihr Klavierstudium an der Musikhochschule Lübeck - zunächst in der Klasse von Konrad Elser und aktuell im Masterstudium bei Christian Ruvolo. Ihre musikalische Karriere begann in Lettland, bereits im Alter von vier Jahren hatte sie ersten privaten Klavierunterricht und bekam später Unterricht an der E. Darzin Musikfachoberschule in Riga. Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler, solistischer und kammermusikalischer Wettbewerbe, u.a. ist sie mehrfache erste Preisträgerin des Staatlichen Klavierwettbewerbs Lettland sowie erste Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs „Rising Stars“.
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